Geschichte

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Die Gründung des Vereins

Die Geburtsstunde des Vereins schlug im Jahre 1922 unter dem Namen “NSV Germania”. Gründungsmitglieder waren der Neuzeller Lehrer Herr Bartuschek und der damalige Brauereimitarbeiter Paul Thieme, der sich auch nach dem Krieg um den Verein verdient machte. Bestehend aus einer ersten, zweiten und einer Schülermannschaft begann man den Spielbetrieb zunächst in der Kreisliga, bevor man 1935 in die sog. “Gauliga” aufstieg. Die Gegner kamen aus Frankfurt/O., Guben oder Landsberg. Allerdings stieg man nach einem Jahr wieder ab. Parallel hatte sich bereits 1930 ein Verein gegründet, der sich “Freie Elf” nannte und überwiegend aus Kummroer Kommunisten bestand. Aus diesem Grund wurde der Verein 1933 von den Nationalsozialisten verboten. In den frühen dreißiger Jahren konnte man auch immer eine Jugendmannschaft etablieren, die große Erfolge im Kreis Guben feiern konnte. Alle Spiele wurden damals auf einem Sandplatz ausgetragen. Weil es keine Umkleideräume gab, mussten die Sportler mit dem Schützenhaus, später mit der Sportlerklause vorlieb nehmen. Auswärtsspiele boten damals schon vor dem Anpfiff reichlich Gelegenheit sich “warmzumachen”, denn sie wurden mit dem Fahrrad erklommen. Mit Kriegsbeginn ging dann auch der Sport in Neuzelle zurück und so schrumpften die Mitgliederzahlen erheblich, sodass 1939 nur noch eine Männermannschaft aufgestellt werden konnte, worauf im Jahre 1940 der Spielbetrieb im Männerbereich, 1944 im Jugendbereich, eingestellt werden musste.

Der Verein nach dem Krieg

Dem Neuzeller Sport hatte der Krieg großen Schaden zugefügt. Doch Sportfreunden wie Heinz Riese, viele kennen ihn unter dem Namen “Tenno”, und Richard Lehmann alias “Paste”, ist es zu verdanken, dass der Verein bereits 1946 neu gegründet wurde. Die beiden rissen andere Sportfreunde mit und man nannte sich fortan “Sportgemeinschaft Neuzelle”. Die Neuzeller Fußballer waren im damaligen Kreis Guben über Jahre tonangebend im Spiel und bei der Organisation des Spielbetriebs, so kurz nach dem Krieg. Mit der Rückkehr ehemaliger Kriegsgefangener, konnte auch eine zweite Mannschaft formiert werden. Erste Erfolge im neu geschaffenen Bezirk Frankfurt/O. konnten bereits 1947 verbucht werden, allerdings bedrückten den Verein finanzielle Probleme, durch die Währungsreform im Jahr 1948. Rettung bot ein Zusammenschluss mit der SOAG-Fürstenberg. Die “ISG-Fürstenberg-Neuzelle” war sportlich gesehen ein großer Erfolg und so wurde das Team 1949 Bezirksmeister. Als jedoch erste Unstimmigkeiten auftraten, weil die Spiele u.a. ausschließlich in Fürstenberg stattfanden, trennte man sich wieder, zumal man den Titel nicht verteidigen konnte. Das eigentliche Neuzeller Problem war seit jeher, dass hier kein größerer Betrieb ansässig war, der dem Sport finanziell unter die Arme greifen konnte. Deshalb war man im Jahr `51 dankbar, als sich die MAS-Ossendorf(Maschinen-Ausleih-Station) anbot, den Verein zu untersützen. So wurde die “BSG-Traktor Ossendorf-Neuzelle” gegründet und der sportliche Aufwind bescherte dem Verein 140 Mitglieder. 1952 wurde die erste Männermannschaft Kreismeister und bewältigte auch die Aufstiegsspiele in die Bezirksklasse gegen Müllrose. In den folgenden Jahren konnte sich die Mannschaft in dieser Liga etablieren, man schaffte sogar den Aufstieg in die höchste Spielklasse des Bezirkes Frankfurt/O.. Großen Anteil an diesen Erfolgen hatte Sektionsleiter Fritz Wander, sowie solche Spieler wie Heinz Riese, Hans Bursch, Gerhard Rinnler, Werner Kress, Siegfried Schulze oder Martin Busse. Der Leistungsabfall nach dem Generationswechsel von `58 bis `62 bewirkte jedoch leider den Abstieg in die Bezirksklasse, die dann aber einige Jahre gehalten werden konnte. 1970 schaffte man dann durch solide Arbeit, vor allem im Nachwuchs den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse. Besondere Verdienste erwarben sich hierbei die Sportfreunde Alfred Kukulenz, Rudolf Kanig, Werner Teumner und Willi Harfert. Fußballbegeisterten, wie dem Sportlehrer H.J.-Hönicke, ist es zu verdanken, dass der Strom nachrückender Jungspunde nie abriss und immer wieder Talente den Weg in die Männermannschaften fanden. So verstärkten in den 70ern zum Beispiel Helmut Bursch, Klaus Bursch, Bernhard Menzel, Wolfgang Alisch, Bernd Alisch, Lothar Grey, Steffen Herkt, K.-H. Rothe, Jürgen Schuster und viele andere die Teams des Männerbereichs. Zu Beginn der 80er spielte man sehr erfolgreich in der Bezirksklasse und sogar Bezirksliga mit, bevor man nicht nur aus sportlichen Gründen bis in die Kreisklasse durchgereicht wurde. Durch das neue Trainerduo Egon Koschke/Roland Görlitz bekam das Neuzeller Spiel wieder Struktur und so schaffte man den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hat sich um und im den Verein vieles getan. So entstanden, neben dem Fußball, Sportsektionen in den Bereichen Radfahren, Handball, Eishockey, Tennis, Tischtennis, Schwimmen und Schach.

Die Neugründung des Vereins

Am 5. August 1990 wurde auf der Jahreshauptversammlung von den anwesenden Mitgliedern einstimmig die Neugründung beschlossen und so wurde aus der “BSG-Traktor Neuzelle” der “Neuzeller SV 1922 e.V.”. Bis Januar 1991 bekleidete Uwe Lehmann das Amt des Präsidenten, bevor Dr. Hartmut Nauck den Vorsitz übernahm. Mit dem Entwurf des bis heute bestehenden Wappens durch Joachim Fuhrmann hat der Verein auch ein großes Stück Identifikation mit dem Ort Neuzelle geschaffen. So spielte die erste Männermannschaft in den 90er Jahren vornehmlich in der Kreisliga und eine starke “Zweite” bot jungen Fußballern immer wieder die Möglichkeit des sportlichen Aufstiegs. Mit der übernahme des Präsidentenamtes durch Bernd Alisch in den 90er Jahren wird die jüngere Geschichte des Neuzeller Sportvereins vollendet. Seit Januar 2009 kann, mit der Eingliederung einer Tischtennisabteilung, ein weiteres Feld des Breitensports bedient werden. Im Neuzeller Sportverein sind somit 287 Mitglieder gemeldet und überwiegend aktiv tätig.